25.02.25
Endlich war es soweit nach einem 16 stündigen Flug landeten wir glücklich und übermüdet in der südlichsten Stadt der Welt -in Ushuaia.
Die windige Stadt liegt zwischen dem Gebirgszug der Montes Martial und dem Beagle-Kanal. Von hier aus starten Antarktis Kreuzfahrten und Ausflüge zur Pinguininsel Isla Martillo. Im Nationalpark Tierra del Fuego kann man sehr schöne Wanderungen unternehmen. Ushuaia ist nicht unbedingt die schönste Stadt, aber irgendwie haben wir die Stadt geliebt . Der Hafen und die Promenade laden zu einem entspannten Spaziergang ein.






Wir hatten hier in Ushuaia ein super tolles Airbnb mit Fußbodenheizung und einen grandiosen Ausblick auf den Beagle-Kanal.
27.02.25
Heute hieß es um sechs Uhr aufstehen, frühstücken und an den Hafen laufen. Denn heute machten wir eine Bootsfahrt auf dem Beagle Kanal zum Leuchtturm und der Pinguin Insel. Das Wetter war echt okay, Wolken wechselten mit längeren sonnigen Abschnitten. Am Bug vorne musste ich auch meine Mütze aufziehen, der Fahrtwind war schon kalt. Aber es gab heiße Getränke umsonst an Board. In der Ferne sahen wir schon unseren ersten Stopp, der Leuchtturm Faro Les Eclaireurs. Auf dieser kleinen Felsinsel leben sehr viele Seelöwen, Kormorane und andere Vögel. Das Boot für sehr nahe an die Insel ran. Weiter ging es zur Pinguininsel Isla Martillo. Hier legte das Boot am Strand an, aber aussteigen durfte man nicht. An Board sind auch professionelle Fotografen und die kann man buchen. Was die Bilder kosteten wissen wir nicht, da wir diesen Dienst nicht in Anspruch genommen haben. Die Rückfahrt war sehr unruhig. Man konnte überhaupt nicht nach draußen, weil die Gischt über das ganze Boot spritzte. Wir nahmen an, dass die Mitarbeiter pünktlich Feierabend wollten und deshalb ordentlich Speed machten. Es gab etliche Passagiere, denen es übel wurde und das Personal verteilte Spuktüten. Die Rückfahrt war auf jeden Fall nicht schön.




Um ein wenig beweglich zu sein, haben wir heute unseren Mietwagen am Flughafen abgeholt. Und dann ging es auch schon los in den NationalparkTierra del Fuego. Der Eintritt in den Nationalparkist nicht ganz billig, er kostete ca. € 30 pro Person. Am Eingang wurde uns anhand einer Karte die verschiedenen Stops erklärt. Zum südlichsten Postamt könnten wir aber nicht, da dort gebaut wird. Sichtlich enttäuscht rollten wir auf der dirty Road los. Unser erster Stop führte uns an den Bahia Lapataia, einer Bucht am Beagle-Kanal. Die Bucht ist bekannt für ihre reiche Tierwelt und ist auch das Ende der Nationalstrasse 3. Hier kan man in herrlicher Landschaft wandern und die Ruhe genießen. Auch wenn das Postamt geschlossen hat, so wollten wir es doch von außen anschauen. Wie wir ankamen staunten wir nicht schlecht: das Postamt hat geöffnet! Überglücklich eilten wir hinein. Drinnen sieht es aus wie in einem Museum, überall Andenken und allerlei Firlefanz. Wir wollten unbedingt Postkarten schreiben und von dort verschicken, die waren echt teuer. Zwei Karten kosteten 17000 Arrgentinische Pesos, wir hatten aber nur noch 16000 Pesos. Der urige Postbeamte schenkte uns die 1000 Pesos und stempelte die Karten ab. Ja das waren dann so ca. € 15 für die zwei Karten, aber man ist ja nur einmal da. Auf der Rückfahrt hieltenwir noch an der Eisenbahnstation an. Hier fährt der Tren del fin del mundo.








01.03.25 Eine Wanderung zur Laguna Esmeralda stand heute auf dem Plan. Die Wanderung führte über die typischen Torfböden, durch Lenga Wälder und an kleinen Seen und Flüssen entlang. Beginnend mit einem kleinen Anstieg durch einen Lenga Wald, der durch seine mit langen Flechten behangenen Bäumen an einen Märchenwald erinnerte. Für diese Wanderung empfiehlt sich festes Schuhwerk, da der Weg recht matschig und aufgeweicht ist. Nach ca. einer halben Stunde gibt uns der Wald den Blick auf die in der Ferne verschneiten Berge frei. Ein großartiger Anblick, den man nicht so schnell vergisst. Weiter geht es über Stege durch die moorige Ebenen, durch Wälder bis zum letzten Anstieg über steiniges Gelände. Und dann erblickt man sie: smaragdgrün schimmert die Lagune, im Hintergrund die schneebedeckten Berge. Ein herrlicher Anblick, den wir aber aufgrund des starken kalten Windes nicht so recht genießen konnten. An einer windgeschüzten Stelle nahmen wir unser mitgebrachtes Vesper ein und traten schon bald den Rückweg an. Der Rückweg war, durch die vielen Wanderer noch viel mehr schlammiger geworden. Zurück in Ushuai ließen wir noch beim Optiker das herausgefallene Glas von Roberts Lesebrille reparieren.





Zurück in Ushuai ließen wir noch beim Optiker das herausgefallene Glas von Roberts Lesebrille reparieren. Zum Abendessen gab es Tortellini mit einer Schinkensahnesoße und angebratene Hähnchentaler, abgerundet mit einem Glas Rotwein. Ja und es gibt immer wieder ein paar lustige Missgeschi ke auf dieser Reise. Heute war Waschtag und Robert füllte in Ermangelung einer Waschmaschine das Spülbecken mit warmen Wasser. Hinein kam die Wäsche und nach kurzer Einwirkzeit begann Robert die Wäsche zu kneten und durch zu walken. Plötzlich ein Schrei: das Spülbecken ist runtergebrochen und das Wasser lief Robert über die Füße. Das Becken war nur an die Arbeitsplatte von unten angeklebt und hatte den Druck nicht ausgehalten. Mit einer Wanne wurde die Wäsche doch noch fertig und auch die Küche war bald wieder benutzbar. So nun noch den Packpack packen,denn morgen geht es weiter.


So sah die Landschaft beim Anflug auf El Calafate aus. Der türkisfarbene Rio Santa Cruz war schon eine Augenweide. Am Flughafen nahmen wir unseren Mietwagen in Empfang und machten uns gleich auf den Weg in das Dorf El Chalten. El Chalten liegt im Zentrum des argentinischen Teils von Patagonien und ist eine ganz junge Gemeinde, die erst 1985 gegründet wurde.
Das Fahren ging soweit ganz gut, aber der patagonische Wind ließ das Auto ganz ordentlich schaukeln. Die Landschaft sah wieder mal ganz anders aus, karge Steinwüste mit buschigen Grasbüschel übersäht und wir sahen hier die ersten Guanackos. 🦙
Leider verließ uns kurz vor El Chalten das schöne Wetter und so konnten wir den Blick auf das Fitz Roy Bergmassiv nicht sehen, aber wir waren zuversichtlich für die nächsten Tage.






Nachdem es gestern geschüttet hat, wie aus Kübeln, war es heute recht gut Wetter. Da wir auch hier den Eintritt von € 45 sparen wollten, brachen wir schon um 6.30 Uhr auf. Am Eingang trafen wir auf viele Frühaufsteher oder auch Sparfüchse, die mit ihren Stirnlampen wie lauter kleine Glühwürmchen aussahen. Als erstes kam ein kleiner Anstieg durch den Wald, der bei Nässe sehr rutschig werden kann. Anschließend windet sich der Pfad vorbei an Feuerlöscher (blühen im Frühling) und d stacheligen Neneo Büschen. Hier erhaschten wir auch schon den ersten Blick auf den Fitz Roy. Das Wetter wurde zunehmend besser.


Nach 1,5 Stunden bogen wir an der Gabelung nach links zur Laguna Capri ab. An der Lagune hat man einen super Ausblick auf die Berge. Hier an der Lagune gibt es auch einen Zeltplatz. Nach dem Waldstück erreichten wir eine Hochebene und da wir hörten einen Wasserfall rauschen. Etwas abseits vom ausgeschilderten Weg fanden wir den Wasserfall und waren total begeistert. Von hier aus hatten wir einen faszinierenden Blick zum Fitz Roy.




Weiter geht es, vorbei an kleinen Seen und durch eine Sumpfebene bis zum Zeltplatz Campamento Poincenot. Nach der Rio Blanco Brücke sind die letzten Höhenmeter zu überwinden. Der letzte Kilometer geht ca. 400 m hinauf, durch Schotter und Geröll. Währenddessen ist der Fitz Roy nicht zu sehen. Oben dann endlich angekommen steht man plötzlich über dem Gletschersee und dahinter ragen die Felstürme in den Himmel. Im Hintergrund liegt das patagonische Inlandeis. Wir waren uns einig, die Strapazen haben sich gelohnt. Völlig erschöpft kamen wir in unserer Unterkunft an.









Der Regen am heutigen Tag kam uns ganz gelegen um uns auszuruhen. Wir waren noch am überlegen, ob wir am Tag unserer Abreise noch die Wanderung zur Lagune Torres machen sollten.
Wir machten es, das Wanderfieber hat uns hier in Patagonien voll gepackt. Schnell waren unser Backpack geschnürt und im Auto verstaut. Der. Weg zur Laguna Torre ist so ca. 9 km lang und nicht sehr schwierig. Eine gewisse Grundkondition sollte man alllerdings schon haben. Am Anfang kommt erst ein etwas steiler Einstieg bevor der Weg sich in flache und wieder etwas nach oben führende Abschnitte aufteilt. Das letzte Drittel führte uns durch einen Wald bis zu einer Gabelung. Wir entschieden nach rechts zu gehen, was im Nachhinein der schlechtere Weg war. Die Bäume versperren die ganze Aussicht. Also hier sollte man an der Gabelung links laufen und wandert dann am Flusslauf dem Cerro Torre entgegen. Oben angekommen bot sich uns wieder mal ein einzigartiges Bergpanorama, wie es das in dieser Art selten auf der Erde gibt. Der Bergsee wir durch das Schmelzwasser des Torre-Gletschers gespeist und hat daher seine Farbe. Meistens treiben auf dem See kleinere und größere Eisschollen.







Erschöpft, aber immer noch von dem sagenhaften Ausblick berauscht verabschiedeten wir uns von El Chalten. Wir haben hier zwei unserer schönsten Wanderungen unternommen freuten uns schon auf den Perito Moreno.


Der neue Tag begrüßte uns mit Sonnenschein und so machten wir uns auch nach einem kleinen Frühstück auf den Weg zum Perito Moreno Gletscher. Am Eingang des Nationalparks ist dann die Eintritt von € 45 pro Person zu entrichten. Vom Parkplatz bringt ein Shuttle uns dann zum Haupteingang. Von hier aus führen verschieden markierte Stege zum Gletscher. Es gibt hier den blauen, grünen, roten und gelben Weg. Wir fanden den blauen und grünen Weg nicht so interessant. Der rote Weg ist der anstrengenste, da hier einige Höhenmeter zu laufen sind. Er führt zur Nordseite der Gletscherzunge und gibt einen anderen Blick auf den Gletscher. Der gelbe Weg ist so der zentrale, er führt direkt zur Gletscherzunge.

Wir waren ganz begeistert von diesem Gletscher und verbrachten viel Zeit an diesem Ort. Leider sahen wir nicht das Kalben , aber es brach unterirdisch ein Stück Eis ab. Dieses schob sich dann mit lautem Rauschen an die Oberfläche drehte sich nochmal und trieb dann ruhig weiter.




Schweren Herzens verabschiedeten wir uns vom Perito Moreno Gletscher und fuhren nach El Calafate zurück. Nach einem sehr guten Essen fuhren wir schnell zum Flughafen, um unser Auto zurückzugeben. Am Flughafen angekommen teilte uns Hertz mit, wir könnten den Wagen auch in El Calafate in der Stadt zurückgeben. Ja zu spät So bezahlten wir € 33 für das Taxi zurück zur Stadt.
Hier war unsere Reise durch den argentinischen Teil Patagoniens zu Ende. Morgen bringt uns der Bus nach Peurto Natales in Chile.

