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Guatemala

Von Mexico nach Guatemala führen zwei Hauptrouten, einmal von San Cristobal de las Casas nach Antigua oder von Bacalar über Belize City nach San Ignacio. Wir waren ja nach unserer Mexico Rundreise in Bacalar angekommen und nahmen so den Weg über Belize. Der Grenzübertritt nach Belize war sehr teurer. Für die Ausreise von Mexico mussten wir eine Gebühr von € 30,00 pro Person zahlen. Es wurde auch nur Bargeld akzeptiert. Nachdem alle bezahlt hatten fuhr unser Shuttle weiter. Über Orange Walk Town reisten wir nach Belize Stadt. Dort mussten wir in ein anderes Shuttle umsteigen. Das Shuttle war nicht mehr das modernste aber es fuhr. Auf der Rücksitzbank war ein Sitz durchgebrochen, der machte auf diesem Sitz eine Fahrt unmöglich. In Belmopan stiegen neue Gäste hinzu. Es wurde richtig voll im Shuttle. Auf der Fahrt unterhielten wir uns mit anderen Deutschen über unsere und deren Reiseerfahrungen. An der Grenze zu Guatemala wurde das Gepäck ausgeladen und wir mussten mit unserem Gepäck durch die Imigration. Es dauerte schon ein wenig, bis wir unseren Stempel hatten. Zu Fuß liefen wir dann über die Grenze und suchten unseren Shuttlebus. Das Gepäck wurde auf das Dach verladen und wir stiegen ein. Da wieder neue Fahrgäste dazugekommen sind und wir die letzten waren blieb als Sitzplatz nur die Notsitze und der kaputte auf der Rückbank übrig. Ein Reisender setzte sich somit auf den Boden. Nach einer recht holprigen Fahrt erreichten wir den Ort El Remate an dem uns unser Hotelshuttle wartete um uns zu unserem Hotel nach Tikal zu bringen. Das Shuttle kostete und € 120,00 zu zweit. Da der Park so groß ist hatten wir mal gleich zwei Tage eingeplant. Und wir wollten nicht jeden Tag von Flores 1,5 Stunden einfach in den Park fahren. Unser Hotel, das Jaguar Inn hatte einen schönen Garten und die Zimmer waren einfach ausgestattet. Im Hotelrestaurant aßen wir noch eine Kleinigkeit und giengen dann schon recht bald ins Bett.

Fahrt im Shuttle
Jaguar Inn

Am nächsten Morgen sahen wir aus dem Fenster und waren richtig überrascht. Auf dem Baum gegenbüber saßen zwei Tukane. Nach einem kleinen Frühstück machten wir uns dann auf den Weg die Ausgrabungen bzw. die historische Stätte Tikal zu erkunden.  Tikal war eine antike Stadt der Maya in den Regenwäldern im nördlichen Guatemala und erstreckt sich über ein Gebiet von ca. 65 Quadratkilometern. In den Außenbereichen sind noch nicht alle Gebäude ausgegraben.  Nach dem auftragen des Mückenschutzmittels liefen wir los. Am Eingang zeigten wir unser Ticket, das wir am Morgen an der Hotelrezeption erworben hatten,  und erhielten ein Armbändchen für den Zutritt zum Park. Ein breiter, gut begehbarer Weg führt durch den Dschungel zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Am Eingang kann man eine gegen Gebühr eine Park Map erwerben. Wir fotografierten den Plan an einer großen Tafel ab und verwendeten dies. Allerdings mussten wir feststellen, dass weder der Plan, noch die Hinweisschilder genau waren. Einige Wege fanden wir trotz intensiver Suche nicht. Als erstes wanderten wir zum Grande Plaza dem zentralen Platz mit den zwei großen Stufentempeln. Die Tempel gehören mit 47m und 40m zu den höchsten Stufentempeln Mittelamerikas. Der Grand Plaza ist einfach umwerfend. Auf den Templo II kann man hinaufsteigen und hat hier einen super Blick über den Grande Plaza.

Templo I
Fresken am Templo II

Weiter ging es zum Templo IV,  auf den man auch über eine Holztreppe hinaufsteigen kann. Hier oben bekommt man erst mit, was für ein riesiges  Areal Tikal ist. Aus dem grünen Dschungel ragen hier nur die Tempelspitzen heraus. Für den heutigen Tag stand noch der Templo V auf dem Plan. Auf dem Weg gibts es zahlreiche kleinere Bauten, teilweise mit schönen Steinfresken. Templo V liegt in der Nähe des Plaza of the seven Temples. Am Templo V war sehr wenig los und so konnten wir den tollen Anblick in aller Ruhe genießen. Allgemein hatten wir heute das Gefühl, dass sehr wenige Touristen unterwegs sind.  Zurück am Hotel aßen wir noch zu Abend. 

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wollten wir an der Rezeption wieder unser Tagesticket kaufen. Aber der Server des Nationalparks war ausgefallen und so meinte der Angstellte, wir müssen warten. Auch andere Reisende waren betroffen. So nach gut einer halben Stunde kam er dann mit einer Lösung daher. Einer seiner Angestellten fährt zum Haupteingang und besorgt dort die Tickets. Dies würde aber € 15 kosten. Dieses Angebot bekamen alle anderen Gäste auch. Da der Angestellte nur eine Fahrt hatte mit ca. 8 Tickets, wurde von jedem Paar € 15 kassiert. Das empfanden wir schon als recht krass. Nach gut einer Stunde kam der Angestellte dann mit den Tickets und wir konnten los. Auch heute schauten wir weitere Tempel an. Wie schon gesagt, die Anlage ist riesig groß und wir waren froh zwei Tage eingeplant zu haben. 


Bis zum nachmittag schauten wir uns die Stätte an und dann brachte uns das Hotelshuttle nach Flores für eine Nacht. Denn am nächsten Tag ging unser Flug nach Guatemala City. Der Flug verlief ohne Zwischenfälle und wir waren pünktlich. Jetzt brauchten wir nur noch eine Fahrgelegnheit nach Antigua. Als wir vor dem Flughafengelände warteten trafen wir auf ein englisches Pärchen, welches wir schon im Bus von Belize nach Tikal getroffen hatten. Sie suchten auch eine Fahrgelegenheit. Also bildeten wir eine Fahrgemeinschaft, was auch günstiger war. Wir bestellen zu viert ein Uber und es kam ein ein Kleinwagen (Suzuki Swift). In den Kofferraum passten nur unserer Packpacks. Die Engländer und wir mussten  unsere Tagesrucksäcke auf den Schoß nehmen. Die einstündige Fahrt war sehr kurvig mal rauf mal runter und wir waren alle froh, als wir in Antigua angekommen sind. Unser Airbnb lag etwas außerhalb der Innenstadt im Stadtteil Jocotenango. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft sahen wir schon den Vulkan Fuego wie er eine Rauchwolke ausstieß. Wir freuten uns schon wenn es nach unserem Ausflug an den Atitlansee dann auf den nebenstehenden Vulkan Acatenango hinauf geht. 

Antigua ist eine Kleinstadt im Süden Guatemalas und umgeben von Vulkanen. Interessant ist die barocke Kolonialarchitektur, die seit 1979 zum Weltkulturerbe zählt. Sehenswert ist die Kirche La Merced, Arco de Santa Catalina und die Kathedrale San Jose. Es macht auch Spaß durch die Straßen zu schlendern und die unzähligen Souvenirshops anzuschauen. Antigua ist schon sehr touristisch, es ist voll und laut. Einen tollen Blick auf den Vulkan Aqua hat man übrigens im Garten von MC Donalds.

Iglesia La Merced
Arco de Santa Catalina
Kathedrale San Jose
MC Donalds

Sehr interessant war der Workshop über die Geschichte des Kakao. In dem Workshop erfährt man alles von der Bohne bis zum fertigen Pulver. Und dabei  darf man das mit machen. Wir durften die Bohnen auslösen, rösten und im Mörser ganz fein zermahlen. Nebenbei wurde uns die Bedeutung des Kakaos bei den Mayas erzählt. Sie mahlten die Bohnen zu einer Paste und mischten sie mit Wasser, Gewürzen und Chillischoten zu eine bitteren, scharfen Getränk, das sie „Xocoatl“ nannten. Das Getränk wurde zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten konsumiert. Auch diente der Kakao als Zahlungs- und Tauschmittel, ebenso wie er für religöse Zeremonien verwendet wurde. 

Wir durften bei diesem Workshop auch eine Schokolade mit individuellen Toppings gestalten. Der Workshop war sehr unterhaltsam und hat uns gut gefallen. 

Wir besuchten auch noch eine Macadamia Farm um mehr über Nüße zu erfahren. Es war das erste Mal, dass wir einen Chickenbus nahmen um zu der Farm zu gelangen. Die Fahrt war ein echtes Erlebnis, wackelig mit viel Getöse und Geschrei. Die Farm hieß Valhalla und war wunderschön in einem kleinen Park gelegen. Wir bekamen kostenlos eine Führung, in der uns der Weg von der kleinen Pflanze bis zum großen Baum, das Ernten der Früchte und die Weiterverarbeitung erklärt wurde. Nach der Führung ließen wir uns noch eine Pizza und Apfelküchlein, natürlich mit Macadamianüßen schmecken.

Unsere Reise führte uns nun zum Atitlansee.  Die Strecke nach Panajachel war ein rauf und runter und sehr kurvig. Unser Uberfahrer brachte uns an den Hafen, wo wir einige Meter zu unserem Boot laufen mussten. Dort angekommen kam unser Backpack auf das Dach des Bootes und wir stiegen unten ein. Das Lancha (so werden die Boote hier genannt) fährt ab, sobald es voll ist. Mit Vollgas rauscht das Lancha dann über den See. Es spritzt, es holpert und wir hatten schon Angst, dass unser Packpack ins Wasser fällt. Nach ein paar Stops erreichten wir unser Ziel den Ort San Marcos La Laguna. Vom Wasser sieht man nicht viel vom Ort. Die Häuser verschwinden unter dem üppigen Grün der Palmen, Bananenstauden und anderen Bäumen. Mit unserem Packpack ging es dann bergauf, durch kleine Gassen bis zu unserem Haus. Leider hatten wir nur vom ersten Stock aus einen Blick auf den Atitlansee, weil auch der Garten ziemlich zugewachsen war. Im Haus war es kühl, aber wir hatten einen offenen Kamin, den wir abends in Betrieb nahmen. San Marcos La Laguna hat eine ruhige Atmosphäre und sein mystischer Geist lockt Menschen auf der Suche nach ganzheitlicher Therapie, Meditationund Selbstfindung an. Uns war das etwas zu viel des Guten :-). Wir schlenderten durch die Gassen und gingen an den See. So ganz hat es uns jetzt nicht umgehauen, da man in San Marcos La Laguna sonst nichts unternehmen kann.

Nach ein paar Tagen zogen wir weiter nach San Pedro La Laguna. Hier war es schon touiristischer, was wir an den Preisen für ein Tuk Tuk erkannten. Normalerweise beträgt der Preis 10 Quetzales vom Hafen in die Stadt hinauf. Der erste Fahrer wollte 20 Quetzales und das waren wir nicht bereit zu zahlen. Laut schimpfend beschwerte sich Jack und da bot sich ein anderer Fahrer an uns für 15 Quetzales zu fahren. Da willigten wir ein und quetschten uns in das Tuk Tuk rein. Vor unserer Unterkunft mussten wir noch warten, bis unsere Vermieterin kam. San Pedro ist schon belebter und es hat mehr Cafes und Restaurants. Diese befinden sich überwiegend in der sogenannten “ Gringo Town“, die direkt am Hafen liegt. Weiter oben im Stadtkern leben die Locals und hier werden am Abend die Streetfood Stände aufgebaut. Leider haben wir auch eine schlechte Erfahrung machen müssen. Auf dem Weg zur Wäscherei wurde aus meinem Rucksack meine Lesebrille geklaut. Wie das zuging, weiß ich nicht. Es war jetzt nicht der Megaverlust, da es sich um eine billige Aldi-Brille handelte. In San Pedro La Laguna gibt es kaum Sehenswürdigkeiten. Man kann einige Ausflüge in die Umgebung machen, wie nach San Juan,  einen Besuch der Rostro Maya oder die Besteigung des Vulkans San Pedro. Wir fuhren mit dem Tuk Tuk nach San Juan und erkundeten das Städtchen. Ein wenig entäuscht waren wir schon über den Atitlansee. Es gab so gut wie keine Uferwege an denen man entlangspazieren konnte und wir kamen zu dem Entschluss: der Bodensee ist auch ganz schön.  😀

Nach ein paar Tagen fuhren wir mit dem Lancha wieder zurück nach Panajachel und von dort mit einem Uber nach Antigua zurück. Am Atitlansee fingen wir uns eine Erkältung ein, die eine Besteigung des Vulkans Acatenango unmöglich machte. Wir bedauerten dies ganz arg, weil wir uns schon sehr auf diese Wanderung gefreut hatten. So blieben wir unten und schauten uns in der Stadt um. Der Besuch einer Kaffeeplantage war sehr interessant. Hier wird noch sehr viel manuel mit der Hand gearbeitet, wie das Wenden der Bohnen zum trocknen, das Mahlen und Abfüllen des Kaffeepulvers und die Verpackung. Ferner  besuchten wir den Mirador Cerro de la Cruz ein Aussichtspunkt von dem man einen herrlichen Blick auf die Stadt und den Vulkan Aqua hat. Sehr spannend war auch der Besuch der Ruinas de La Catedral, der ehemaligen Kathedrale von Santiago, die bei einem Erdbeben 1773 schwer beschäigt wurde. 

Am Sonntag, den 02.02.25 konnten wir noch an einer Zeremonie in unserer Straße teilhaben. Da wurde die Straße und Fenster geschmückt, Stühle aufgestellt und der Pfarrer hielt eine Messe vor einem Haus. Dann wurde eine Puppe aus Pappe an einem Seil aufgehängt und die Kinder schlugen mit einem Holz die Puppe kaputt. Warum? Das Innere der Puppe war gefüllt mit Bonbons. Anschließend gab es ein Sandwich und einen Punsch für die Gäste. Wir wurden auch aufgefordert mit zu trinken und essen.  

Jetzt war unsere Zeit in Guatemala auch schon vorbei. Wir fanden Tikal und Antigua ganz beeindruckend, aber sonst landet Guatemale nicht unter den Top drei unserer beliebtesten Länder. Auch das Preisniveau fanden wir in Guatemala relativ hoch. Weiter geht es für uns nun nach Costa Rica. Hier sind wir schon ganz gespannt, was uns dort erwartet. 

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Ramona

    ein richtig toller Rückblick

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